Aus für Boote Feichtner

0

Österreichs größter Bootshändler stellte mit 30. September 2014 seinen Betrieb ein.

“Danke für Ihre Treue und Auf Wiedersehen”

Mit folgenden kurzen Worten informierte die Familie Feichtner auf Ihrer Webseite über das Ende:

“Wie Sie bereits aus vorangegangen Informationen erfahren haben, möchten wir Ihnen mitteilen, dass wir unseren Betrieb nach 40 schönen und ereignisreichen Jahren mit 30. September 2014 schließen.

Wir möchten uns auf diesem Wege für das Vertrauen, das Sie uns in all den Jahren entgegengebracht haben, herzlichst bedanken und wünschen Ihnen weiterhin viel Spaß mit ihrem Schiff und viele erholsame Stunden an Bord. Alles Gute für die Zukunft und immer eine Handbreit Wasser unter dem Kiel! Ihre Familie Feichtner“.

Liquidation ohne Insolvenz

Der Grund der Schließung des Geschäftsbetriebes liegt in der allgemeinen schwierigen Situation am Yachtmarkt bedingt durch die Wirtschaftskrise, vor allem ab 2009 ging es für Boote Feichtner steil bergab. Tatsache ist, dass seit Jahren kaum mehr Gewinne gemacht wurden und sich der Bootshändler nur mit viel Mühe und Not über Wasser halten konnte. Das Unternehmen wird jedoch ohne Insolvenz liquidiert.

Wirtschaftskrise & Konkurrenz

„Bootshandel ist ein Seismograf der Wirtschaft. Den Unternehmen geht es seit Jahren nicht gut, auch wenn uns Anderes suggeriert wird. Das haben wir seit 2005 zu spüren bekommen“, sagt Feichtner. Zuerst habe er mit Expansion und einem zusätzlichen Büro in Kroatien reagiert. 40 Mitarbeiter habe er damals beschäftigt.

Doch dann sei es schleichend bergab gegangen. Bis 2008 habe er die Umsätze stabil halten können, aber es gab kaum noch Gewinne. Die Krise ab 2009 habe den Niedergang beschleunigt, dazu kam, dass sich die Interessenten beraten ließen, aber im Internet gekauft hätten. „Unsere Konkurrenz ist die ganze Welt“, sagt Feichtner. 90 Prozent der Yachten seien ins Ausland verkauft worden, in den besten Zeiten war Feichtner einer der größten Händler in Europa. „Wir haben es am längsten ausgehalten. Die anderen in unserer Größe haben vor Jahren aufgegeben.“ 140 Boote habe er in Linz präsentiert – dieses Riesenlager vorzufinanzieren, sei immer schwieriger geworden.

Familienbetrieb: Ende nach 40 Jahren

Boote Feichtner galt jedenfalls in fast 40 Jahren als ein traditionsreicher Familienbetrieb für den Motorbootsport. Gerlinde und Jürgen Feichtner haben 1974 das Unternehmen gegründet, vom kleinen Familienbetrieb arbeitete man sich zu einem mittelständischen Unternehmen mit 40 Mitarbeitern hoch und wurde damit zu Europas größtem Motorbootzentrum. Vor einigen Jahren übernahmen die Kinder Elisabeth Hötzinger-Feichtner und Wolfgang Feichtner sowie dessen Frau Margarete Feichtner den Betrieb. Die Entscheidung habe der noch immer 50-Prozent-Gesellschafter Jürgen Feichtner (74) – der Vater – voll mitgetragen.

Quellen: nachrichten.at, boot-online.net, privat, APA.

Foto/Bild: Feichtner

Teilen

Keine Kommentare