Es wäre der spektakulärste Deal der europäischen Marina-Landschaft: 21 Yachthäfen betreibt der ACI bereits, für den 22., die neue Marina in Slano, ist gerade der erste Spatenstich erfolgt. Es ist in der Branche kein Geheimnis, dass der klamme kroatische Staat seit längerem bereit wäre, große Teile der Kette zu veräußern. Doch bislang schien kaum ein einzelner Partner in der Lage, einen derartig großen Deal wirtschaftlich stemmen zu können.
Nun wurden in den kroatischen Tageszeitungen erste Artikel publiziert, die von Gesprächen für genauso eine Übernahme durch die türkische Doğuş-Gruppe oder den kroatischen Wettbewerber Adris berichten. Die türkische Firma war schon vor ein paar Jahren mit einem rund elf Prozent großen Paket beim ACI eingestiegen und hat mit den Yachthäfen in Borik, Mandalina und Dalmatia bereits drei Häfen in Kroatien.
Allerdings sollen die Verhandlungen laut kroatischer Presse nicht ganz unkompliziert sein, da es noch immer Streitigkeiten um Grundstücke gebe, die der ACI zum Bau der Marinas benutzt hat. In Kroatien gab es lange Zeit kein richtiges Grundbuch, die Besitzverhältnisse besonders auf den Inseln sind oft extrem kompliziert.
Wie gut die Kontakte zu den türkischen Investoren sind, belegt auch der vor wenigen Wochen von der Regierung an die Doğuş-Gruppe verliehene Wirtschafts-Preis „Star of Croatia“, der Firmen für ihr besonderes Engagement im Land ehrt.